Dienstleistung oder: Kunden aus der Hölle

Was muss das für eine schöne Zeit gewesen sein, als Leute, die etwas zu verkaufen hatten, nicht freundlich sein mussten!

Dienstleistung heißt, dass sich Kunden 10 min nach offiziellem Ladenschluss auf den freundlichen, aber deutlichen Hinweis “Sorry, wir haben schon geschlossen” durch die gehenden Kunden durchschlängeln, Zigaretten abgreifen und einen beim Gehen als F***e beschimpfen.

Dienstleistung heißt, seinem Kunden immer wieder dasselbe seelenruhig zu erklären. Auch wenn er es morgen wieder ignoriert.

Dienstleistung heißt, seinem Kunden auf Wunsch nach tagelanger, mühseliger Arbeit etwas zuzusenden, um dann zu hören: “Warum schicken Sie mir das eigentlich? Ach so. Ja, danke, aber ich kann es nicht gebrauchen.”

Dienstleistung heißt, ein Angebot wie gewünscht innerhalb von 2 Stunden zu schreiben, zu layouten und zu versenden, um dann von einem Mail-Responder zu erfahren, dass der Ansprechpartner auf Kundenseite sich gerade für 3 Wochen in den Urlaub verabschiedet hat.

Dienstleistung heißt auch, dass derselbe Kunde rummosert, wenn sein Ansprechpartner auf Dienstleisterseite seinen Wünschen nicht sofort nachkommt, weil er tiefkrank im Bett liegt.

Dienstleistung heißt, Fleisch aus der Frischetheke nach Tagen aus dem hintersten Karton im Süßigkeitenregal hervorziehen zu müssen, wo es der Kunde versteckt hat.

Dienstleistung lässt sich auf eine einfache Formel bringen: Reiche deinem Kunden nicht nur den kleinen Finger, sondern wirf ihm die ganze Hand und gleich noch das Bein hinterher. Du brauchst schließlich das Geld.